Sport im Justizvollzug
Sport im Justizvollzug erfüllt zahlreiche Aufgaben: Er bietet nicht nur eine sinnvolle Möglichkeit der Freizeitgestaltung und fördert die Gesundheit, sondern trägt auch wesentlich zur Resozialisierung der Inhaftierten bei.
Das Justizvollzugsgesetz Schleswig-Holstein erkennt Sport als ein zentrales Element der Vollzugsgestaltung an. Zusammen mit Arbeit, Ausbildung, Behandlung und Betreuung bietet Sport den Gefangenen die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Umgang mit sich selbst und anderen zu sammeln. Ziel ist es, die Gesundheit der Gefangenen zu fördern, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und ihnen sinnvolle Freizeitmöglichkeiten zu bieten. Auf diese Weise sollen sowohl die durch die Inhaftierung bedingten Bewegungseinschränkungen als auch die soziale Isolation verringert werden.
Um die Gefangenen für sportliche Aktivitäten zu begeistern, wird ein breites Spektrum an Angeboten bereitgestellt – von Freizeit- über Fitness- bis hin zu Gesundheitssport. Dabei sollen die Gefangenen motiviert werden, Sport als festen Bestandteil ihres Lebens zu integrieren und nach der Haftzeit den Weg zurück in die Vereins- und Freizeitsportwelt zu finden.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) „Sport im Justizvollzug“ unterstützt diese Zielsetzungen. Sie wurde 2009 auf Initiative der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN nach dem Vorbild der hessischen LAG gegründet. Mitglieder sind Vertreter*innen des Ministeriums für Justiz und Gesundheit, des Landessportverbandes, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie verschiedener Justizvollzugsanstalten.
Die LAG engagiert sich in verschiedenen Bereichen, darunter die Entwicklung eines Rahmenkonzeptes für Sport im Justizvollzug, die Erstellung individueller Anstaltskonzepte, die Beratung von Justizvollzugsanstalten und des Justizministeriums sowie die Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit. Ein besonderer Fokus liegt auf der Umsetzung sportlicher Angebote vor Ort unter Berücksichtigung bestehender Gutachten. Weitere Ziele sind der Ausbau von Sportstätten, die Entwicklung eines Nutzungskonzeptes für jede Anstalt sowie die Förderung hauptamtlicher Sportbeamt*innen. Auf diese Weise trägt die LAG entscheidend dazu bei, Sport als festen Bestandteil der Resozialisierung und Gesundheitsförderung im Justizvollzug zu etablieren.
Berichte zur LAG Sport in der JVA
Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft “Sport in der Justizvollzugsanstalt”
LSV-Sportforum, Seite 6
Ziele
Bis 2024
Zu den erreichten Zielen im Rahmen des Sports im Justizvollzug zählen die Einrichtung hauptamtlicher Sportbeamt*innen, der Bau von Sporthallen und Sporträumen sowie die Lizenz-Ausbildung von Sportübungsleiter*innen für JVA-Bedienstete. Inhaftierte wurden in Kooperation mit dem Fußballverband erfolgreich zu Schiedsrichter*innen ausgebildet. Darüber hinaus wurde Behandlungs- und Diagnostiksport zusätzlich zu den bestehenden Freizeit-, Fitness- und Gesundheitssportangeboten eingeführt.
Ab 2024
Für den Sport im Justizvollzug in Schleswig-Holstein sind ab 2024 folgende Ziele geplant: Zunächst soll ein Rahmenkonzept erarbeitet werden, das auf den anstaltsindividuellen Sportkonzepten aufbaut und eine einheitliche Grundlage für die sportliche Arbeit in den Justizvollzugsanstalten schafft. Außerdem soll der Themenbereich Gefangenensport fest in den Fort- und Ausbildungen des Personals verankert werden, um die Qualifikation der Bediensteten zu stärken. Weiterhin ist die Bereitstellung tragfähiger Vertretungsregelungen für die hauptamtlichen Sportbediensteten vorgesehen, um Kontinuität und Verlässlichkeit in den Sportangeboten zu gewährleisten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt zudem auf der Förderung des Gesundheitssports, der künftig stärker in den Mittelpunkt der Angebote rücken soll.
Vereins-, Verbandsentwicklung/Breitensport (Geschäftsbereich)
Martin Maecker
Fon: 0431 / 64 86 - 167
Mail: martin.maecker[at]lsv-sh.de
Christina Hübner
Vereins-, Verbandsentwicklung/Breitensport
Fon: 0431 / 64 86 - 143
Mail: christina.huebner[at]lsv-sh.de














